■ beiseite
: Goethe-Leuchte

Schüler, Achtung! Goethe und kein Ende! In den nächsten vier Monaten kommt diese Plage auf euch zu: Zum Geburtstag des deutschen Großgenies wird am Samstag auf dem Alexanderplatz ein „temporäres Goethe-Haus“ eröffnet, das „vorwiegend Jugendliche“ zur „Auseinandersetzung mit dem Dichter, Denker, Naturwissenschaftler und Menschen Goethe“ anregen soll. Immerhin wird versprochen, dass es im ehemaligen „Haus des Lehrers“ nicht ehrwürdig, sondern „eher unkonventionell“ zugehen soll. Die Treppenaufgänge des DDR-Plattenbaus sind nun mit Goethe-Sprüchen verziert. In der Ausstellung „Gedankenküche“ haben vier Künstler und Kunststudenten ein Installations-Labyrinth zu Goethes Lebensstationen eingerichtet: Unter einer Abzugshaube geht es um Goethes Italienreisen. Bunte Fliegengitter und Blumen auf einem gekachelten Fußboden weisen auf sie hin. In einer „Liebeshöhle“ soll man in Briefen des Dichters stöbern. An den Wänden hängen die Porträts der Goethe-Frauen. Unter dem Goethe-Zitat „Erwirb es, um es zu besitzen“ wird Andenkenkitsch von der Goethe-Büste als Zimmer-Leuchte bis zur Strumpfhose „Gretchens Masche“ zur Schau gestellt. Bis zu 150 Schüler sollen am Tag durchgeschleust werden. Erwachsenen werden „bei Bedarf“ Theateraufführungen und Konzerte geboten.

Eher Goethe-frei ist voraussichtlich die Veranstaltungsreihe „Budapest - Berlin 99“. Am Sonntag werden im Hanseatenweg die ersten beiden Ausstellungen eröffnet: Die Berliner Akademie der Künste präsentiert dort „Kunst der 90er Jahre in Ungarn“ und „Baustelle Ungarn - Neuere ungarische Architektur“. Ab 4. September folgt im Kulturhaus Potsdam „Zeitgenössische Fotografie aus Ungarn“.