: KFOR: Kosovo-Armee gegen UN-Resolution
Die Kosovo-Friedenstruppe KFOR setzt bei der Umwandlung der kosovo-albanischen UÇK-Miliz in eine unbewaffnete Organisation weiter auf eine Verhandlungslösung. Ein Sprecher sagte am Samstag in Priština, die von der UÇK-Führung oder ranghohen Vertretern verfolgte Umformung in eine neue militärische Organisation sei nicht mit der Kosovo-Resolution des UN-Sicherheitsrats zu vereinbaren. dpa
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Der politische Führer der UÇK und selbst ernannte Regierungschef Hashim Thaci scheint unter Druck zu geraten. Bardhyl Mahmuti, Vorsitzender der die UÇK mittragenden Partei PBD und „Außenminister“ der selbst ernannten Übergangsregierung im Kosovo, ging zu Thaci öffentlich auf Distanz. „Mit Hashim Thaci haben wir die Vergangenheit gemein, ob wir die Zukunft der politischen Organisation gemein haben, werden wir sehen“, sagte er der Tageszeitung Koha Ditore. dpa
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Serbische Hilfskonvois haben in den vergangenen Tagen in mehreren Fällen einen bewaffneten Schutz der KFOR für den Transport im Kosovo unterlaufen. Die Hilfskolonnen seien mehrere Stunden vor dem vereinbarten Termin gestartet, obwohl der Ablauf genau abgesprochen und auch mit der albanischen Seite ausgehandelt worden sei, hieß es aus KFOR-Kreisen. dpa
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In Priština haben hunderte junger Kosovo-Albaner am Samstag abend mit der ersten Love Parade in der serbischen Provinz ihre wiedergewonnene Freiheit gefeiert. Die Jugendlichen tanzten unter dem Schutz von UN-Polizisten zu Techno-Beats durch das Zentrum von Priština. AFP
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Regimegegner aus neun serbischen Städten haben am Samstag in Cacak ein „Bürgerparlament Serbiens“ gegründet. Die Nachrichtenagentur Beta meldete, das Parlament solle die Tätigkeit der schon entstandenen Bürgerparlamente in diesen Provinzstädten koordinieren und sich für den Schutz der Menschenrechte einsetzen.Den Parlamenten gehören Bürgerrechtler und parteilose Regimegegner an. dpa
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Die in Jugoslawien mitregierenden Parteien der serbischen Sozialisten und Kommunisten könnten sich bald vereinigen. Das schrieb die unabhängige Belgrader Zeitung Danas am Samstag unter Berufung auf eine der Linkskoalition nahe stehende Quelle. Diese mögliche Vereinigung könnte in Zusammenhang mit den noch nicht ausgeschriebenen vorgezogenen Wahlen stehen.dpa
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Der serbisch-amerikanische Industrielle und Oppositionspolitiker Milan Panic hält es für akzeptabel, angesichts der EU-Osterweiterung die nordserbische Provinz Wojwodina „provisorisch“ Ungarn zuzuschlagen. „Die Vereinigung Europas wird irgendwann kommen, die Grenzen werden verschwinden, und das wird auch Serbien helfen“, sagte Panic in einem Interview mit der Budapester Tageszeitung Magyar Nemzet. „Bis dahin halte ich im Interesse dieses Ziels jede Lösung für akzeptabel, und ich wage auch zu behaupten, dass die Wojwodina provisorisch zu Ungarn gehören könnte“, fügte er hinzu. dpa
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