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Tote Klapperschlangen leben länger

Stuttgart (dpa) – Dass das Leben nach dem Tod noch eine Weile weitergeht, ist bekannt: Aale springen aus der Bratpfanne, Froschschenkel zucken, geköpfte Piraten flitzen über Deck. Nun also die Klapperschlange: Auch tot beißt sie noch, wie amerikanische Wissenschaftler herausfanden. Ursache sind vermutlich Nervenreflexe, mit denen die Schlangen auf warme Körper reagieren. Von 34 befragten Bissopfern hatten 5 erklärt, die angreifenden Schlangen seien mausetot gewesen: erschlagen, totgeschossen oder geköpft. Hatte alles nichts genützt.

Die Nachforschungen ergaben, dass ein abgetrennter Klapperschlangenkopf noch bis zu einer Stunde nach dem Tod des Tieres versucht, Gegenstände anzugreifen, die vor ihm hin und her geschwenkt werden. Es handle sich dabei wahrscheinlich um einen Reflex, der durch Infrarot-Sensoren im so genannten Grubenorgan der Schlangen ausgelöst wird. Damit können die Reptilien warme Körper wahrnehmen, sogar noch eine Maus in 15 Zentimeter Entfernung. Für warme Menschenbeine bedeutet das aber natürlich auch Lebensgefahr.

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