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Ig-Nobelpreis für „Seitensprung-Spray“

Harvard (dpa) – Während der größte Teil der wissenschaftlichen Welt mit steigender Spannung auf die Nobelpreis-Vergaben nach Stockholm blickt, wurde im ausverkauften Sanders-Theatre der renommierten US-Universität Harvard in Cambridge bereits gefeiert. Verliehen wurden dort die „Ig-Noble“-Preise für wissenschaftliche Fortschritte, die „nicht wiederholbar sind oder lieber nicht wiederholt werden sollten“. Ausrichter ist seit 1991 das Magazin Annals of improbable Research, das Wissenschaft satirisch aufs Korn nimmt. Den diesjährgen Preis für Physik teilen sich zwei Forschergruppen: für bahnbrechende Untersuchungen zur besten Methode, Biskuits einzutunken, und für Grundlagenforschung, die zu einer Teekanne führen könnte, die nicht tropft. Als eindeutiger Fortschritt ist die Leistung von Paul Bosland von der Universität in Las Cruzes, New Mexiko, zu werten – für die Züchtung eines völlig geschmacklosen Chili-Pfeffers erhielt er den Biologie-Preis. Der Preis für Chemie ging nach Japan: für ein „Seitensprung-Spray“, mit dem Frauen Samenspuren in den Unterhosen ihrer Männer nachweisen können. Über den Ig-Nobelpreis für Umweltschutz kann sich eine Firma in Seoul, Südkorea, freuen. Ihr selbst parfümierender Geschäftsanzug könnte die Atmosphäre über Konferenztischen auf der ganzen Welt maßgeblich verbessern. Der Medizinpreis erhält Arvid Vatle aus Norwegen für seine detailreiche Klassifizierung der verschiedenen Formen von Urinproben-Flaschen. Die schon etwas zurückliegende Leistung für den Preis für Gesundheitsvorsorge kann zudem das US-Patent Nr. 3.216.423 vorweisen: Ein Mechanismus, der die Geburt erleichtern soll, indem die Schwangere auf einen Drehtisch geschnallt und in schnelle Rotation versetzt wird.

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