: Wandernde Seelen
Der Ursprung von Halloween liegt bei den Kelten: Sie feierten die Reise der Seelen der Toten ■ Andreas Halle
Der Ursprung von Halloween geht auf ein Fest der Kelten zurrück. Nach ihrem Kalender begann das Jahr mit dem Einsetzen des Winters, unserem heutigen Kalender zufolge am 1. November. Zu dieser Zeit musste nicht nur das Vieh näher an die Siedlungen herangeholt und die überlebensnotwendigen Wintervorräte sicher eingelagert werden. Es war auch die Zeit für Samhain, für die Kelten das größte Fest und die bedeutungsvollste Zeit im Jahr.
Sie glaubten, dass sich während des Samhain mehr Geister unter die Lebenden mischten, als zu den anderen Jahreszeit, da sich die Seelen der während des vergangenen Jahres Verstorbenen nun auf den Weg in das Reich der Toten machten. Um diesen die Reise leichter zu machen und sie von den Lebenden fern zu halten entzündeten sie Scheiterhaufen, auf denen Tiere und Nahrungsmittel geopfert wurden.
Christliche Missionare wie St. Patrick oder St. Columcille waren am Anfang des vorherigen Jahrtausend dann darum bemüht, die religiösen Praktiken der Kelten zu unterbinden. So wurde Weihnachten zum Beispiel auf den 25. Dezember gelegt, weil dieses Datum gut auf die Mittwinterfeier der Kelten passte. Die Druiden wurden der Hexerei bezichtigten; und jeder, der die alten Rituale noch befolgte, wurde mit dem Teufel im Bunde gesehen.
Und doch, der Glaube an Samhain und die umherwandernden Seelen starb nie aus. Im All Saints Day oder All Hallows, (hallowed heißt soviel wie geheiligt oder heilig) setzte sich die keltische Tradition weiter fort. Noch immer legten die Menschen Essen und Trinken zu Ehren der Toten nieder. Aus All Hallows Eve wurde mit der Zeit Hallow Evening, und so enstand mit Halloween letzten Endes ein vorchristliches Neues Jahr in zeitgenössischem Gewand.
Mit der Besiedlung der neuen Welt brachten einige irische Auswanderer Halloween dann auch nach Amerika, wo die Opfergaben von nun an nicht mehr auf den Boden, sondern in die Münder und Mägen der Kinder wanderten.
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