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Bündnis für Arbeit

■ IG Metall schließt an der Küste Beschäftigungstarifvertrag ab

Auszubildende müssen nach bestandener Abschlußprüfung für mindestens sechs Monate übernommen werden: Das haben IG Metall und Metallunternehmer für den Bezirk „Küste“ in einem „Beschäftigungstarifvertrag“ vereinbart – gültig für Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Bremen und Mecklenburg. Für die IG Metall ist das Werk ein beschäftigungspolitisches „Signal“.

Damit habe jeder Auszubildende die Chance, Arbeitspraxis zu erwerben, sowie Zeit, einen neuen Arbeitsplatz zu suchen. Außerdem erwerben die jungen Männer und Frauen in dieser Zeit Anspruch auf Arbeitslosengeld. IG Metall-Küste-Chef Frank Teichmüller: „Nach der Zeit des Lernens kann nun die Schwelle zu eigenverantwortlicher Tätigkeit überwunden werden.“

Ein weiterer Eckpfeiler des Beschäftigungstarifvertrags ist eine Gleitzeitklausel. Betriebe mit ungleichmäßiger Auslastung dürfen künftig die Arbeitszeit flexibel verteilen. Im Jahresdurchschnitt muß allerdings die 35-Stundenwoche eingehalten werden.

Mit diesem Beschäftigungssicherungsvertrag bricht die IG Metall mit alten Tabus und vereinbarte Klauseln zur Lösung betrieblicher Krisensituationen, um betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden und Arbeitsplätze zu sichern. So kann per Betriebsvereinbarung die Wochenarbeitszeit auf 30 Stunden gesenkt werden, ohne daß das Unternehmen Lohnausgleich zahlen muß. Ausgenommen davon sind Auszubildende. In dieser Zeit darf der Betrieb wiederum keine betriebsbedingten Kündigungen wegen Arbeitsmagels aussprechen. Teichmüller: „Um zu einem Bündnis für Arbeit an der Küste zu kommen, müssen noch viele weitere Schritte unternommen werden.“

Und diese weitere Runde hat bereits diese Woche begonnen. Ziel: Ein weiterer Tarifvertrag. So sollen Überstunden nach IG Metall-Vorstellungen künftig nicht ausgezahlt, sondern durch Freizeit abgegolten werden. Lediglich die Zuschläge für Überstunden und für Nachtarbeit sollen weiterhin in bar entgolten werden. Zudem sollen sich MitarbeiterInnen bis zu einem Jahr unbezahlt für Fort- und Weiterbildung freistellen lassen können. Auch auf Teilzeitarbeit, noch vor einem Jahrzehnt verpönt, will die IG Metall nun verstärkt setzen.

Teichmüller erwartet von den Arbeitgebern bei den Verhandlungen Entgegenkommen. „Im Rahmen des Bündnisses für Arbeit ist es wichtig, daß nun alle an einem Strang ziehen“, so Teichmüller. Vom Abbau der Arbeitslosigkeit profitieren alle in unserer Gesellschaft.“ Kai von Appen

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