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FAZ-Mag: Popo moll

(111) Um die Menschen auch noch in den Sinatraschen „wee small hours of the morning“ und anderen raren Momenten des Alleinseins zu belästigen, hält die Firma Zewa moll Toilettenpapier feil, das mit Sinnsprüchen über die Liebe bedruckt ist. „Liebe ist wie ein Sport: Man muß Blicke werfen und Signale auffangen können.“ Ist es falsch, sich mit so etwas den Hintern zu wischen? Falsch nicht, aber unbehelligt wäre trotzdem schöner. „Wer Liebe als Einbahnstraße ansieht, wird schnell zum Falschfahrer.“ Für Weisheiten dieses Gewichts gab es bisher die Bild-Zeitung, die allerdings nicht so weich ist wie Zewa moll. „Durch die Liebe schwebt man auf einer Wolke, und der Blick ist leicht getrübt.“ Leider nicht trübe genug, als dass man diese Schrumpfkopfigkeit nicht doch entziffern könnte. Und ist am Ende das bedruckte Zewa moll an jener „politischen Hartleibigkeit“ schuld, unter der Klaus Hartung so lange öffentlich litt, bis die saugfähige Zeit sich erbarmte und ihn in ihren Zewa-wisch-Verein aufnahm? Sag mir, Papa: Alles Popo?

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