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■ Schmähliches Ende einer Tropenexpedition

Berlin (taz) – Das etwa 2.000 Mann starke Expeditionskorps, das Namibias Regierung im August 1998 in die Demokratische Republik Kongo zur Unterstützung des bedrängten Präsidenten Laurent Kabila entsandte, steht pünktlich zu den namibischen Wahlen vor einem unrühmlichen Ende seines Kampfes. Kongos Rebellen haben nach eigenen Angaben 3.000 Soldaten aus Namibia und Simbabwe auf einer Flugpiste mitten im Urwald umzingelt.

Kin-Kiey Mulumba, Sprecher der von Ruanda unterstützten Rebellenbewegung RCD (Kongolesische Sammlung für Demokratie), sagte, die von einem simbabwischen General kommandierten Soldaten seien nach einem fehlgeschlagenen Angriff auf dem Flugplatz der Kleinstadt Ikela tief im Regenwald des Kongo-Flussbeckens in der nordwestkongolesischen Provinz Equateur eingekesselt. „Der simbabwische General auf dem Flughafen weigert sich, sich zu ergeben“, sagt Mulumba. „Wir boten ihm einen Landkorridor an, falls er Waffen und schwere Artillerie zurücklässt.“ Stattdessen hätten Kongos Regierungstruppen eine Offensive Richtung Ikela gestartet, um die eingekesselten Freunde zu befreien. Simbabwes Präsident Robert Mugabe habe dies von Kabila verlangt.

Der kongolesische Regenwald ist für Soldaten aus den trockenen Savannen- und Wüstenstaaten Namibia und Simbabwe ein äußerst ungünstiges Terrain. Trotzdem sind Eingreiftruppen aus diesen Ländern im tropischen Nordwesten des Kongo stationiert, wo seit dem Zusammenbruch des Kongo-Friedensabkommens vor wenigen Wochen immer wieder heftige Kämpfe stattfinden. D. J.

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