: Vor zehn Jahren
Das Häuflein der Bremer SPD-Delegierten „tut sich schwer mit der deutschlandpolitischen Debatte auf dem SPD-Parteitag in Berlin“, berichtete die taz vor zehn Jahren.
Als der Berliner Bürgermeister Walter Momper erklärt, die Wiedervereinigung würde nichts von dem beantworten, „was den Menschen wichtig ist“, gab es herzlichen Beifall aus den Bremer Delegierten-Reihen. Sonst weniger, etwa wenn Willy Brandt sagte: „Jetzt wächst zusammen, was zusammengehört.“ Tine Wischer gesteht: „Ich tue mich persönlich da sehr schwer, auch mit der Erklärung, so wie sie vorgelegt worden ist.“ Detlev Albers: „Ich bin dafür, dass wir behutsam mit einer Annäherung an die deutsche Frage umgehen. Die Konföderation hat für mich keinen Malus gegenüber einem nationalen Einheitsstaat.“ SPD-Präsidiums-Mitglied Henning Scherf argumentierte ganz als der Taktiker der Macht (lag allerdings, wie man zehn Jahre später sieht, voll daneben): „Die Sozialdemokratie hatte ihre Hochburgen in Sachsen und Thüringen. Adenauer hätte die Wahlen nicht gewonnen, wenn die hätten mitwählen können.“
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