: Antworten auf Letzte Fragen
Warum ist Heiner so gemein? (15. 1. 00)
Nomen est omen. Und Geißler kann eben nicht anders.
Thomas Kröll, Au
So gemein wie Rainer ist kein Heiner, allerdings um immer nur lieb zu sein, darfst du auch kein Heiner sein.
Heiner Bredt, Paderborn
Heiner – falls es sich dabei um Heiner Geißler handeln sollte – hat möglicherweise ja noch eine Blutrache mit Helmut am Laufen und ist deshalb mit pikanten Details der Kiep-Spendenaffäre an die Öffenlichkeit getreten bzw. hat selbige offiziell bestätigt. Die essenzielle Frage ist dabei: War Helmut damals nicht ebenso gemein zu Heiner? Hat Helmut nicht überhaupt mit den Gemeinheiten gegen Heiner angefangen? Die sich daraus automatisch ergebende Frage der Woche: Ist Heiner deshalb vielleicht gar nicht so gemein, wie es auf den ersten Blick erscheint?
Bertolt Monk, Hamburg
Na gut, die Geschichte mit der Motorsäge, die war gemein. Aber er hatte guten Grund. Sagt Heiner. Aber darum geht es hier doch eigentlich gar nicht, gell, Rainer?! Lausbub, gewitzter. Mich dünkt fast, Eberl (der Fragensteller, d. Red.), der Fuchs, will hier ganz bestimmt Stunk machen, damit eine Woche vor dem großen Coup alle nochmal nervös werden – so leicht ist der Pott nicht zu holen!
Andreas Köcher, Berlin
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Zählt das flache Land zu Füßen der Berge eigentlich auch schon zum Gebirge? (15. 1. 00)
Aus geologischer und geomorphologischer Sicht gehört es bereits dazu. Man spricht vom Vorland des Gebirges, wie etwa beim Alpenvorland. Das ist die Schotterfläche, die die Alpen vor sich aufgeschüttet haben. Sie geht etwa bis zur Donau. Wenn diese Fläche nicht so ausgedehnt ist, spricht man von der Fußfläche des Gebirges. Georg Kluczka, Professor fürAngewandte Geografie an derFreien Universität Berlin
Zu Füßen der Berge ist das Land gar nicht flach, denn es geht allmählich ins Gebirge über. So liegt auch das vorgelagerte Hügelland bereits in 200 bis 300 Metern Höhe. Das Vorgebirge ist in 1.500 Metern und ab 2.000 Metern spricht man vom Hochgebirge.
Wolfgang Asenhuber, Alpenverein München
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Wie kann man links und rechts allein mit Worten erklären? (18. 12. 99)
1. Geografischer Ansatz: Schau nach Norden, dann ist Amerika links und Russland siehst du auf der rechten Seite.
2. Physikalischer Ansatz: Es gibt zahlreiche Rechts-links-Paritätsverletzungen bei schwachen Wechselwirkungen. Beispielsweise werden beim Beta-Zerfall des Kobalt-60 die Elektronen stets mit Linksdrall und die Antineutrinos mit Rechtsdrall emittiert.
3. Biologischer Ansatz: Dextrose dreht die Schwingungsebene des polarisierten Lichts nach rechts.
4. Medizinischer Ansatz: Das Herz schlägt links.
5. Politischer Ansatz: wie medizinischer Ansatz (s. Oskar L.).
6. Soziomobiler Ansatz: In Deutschland fährt man rechts, in England lieber links.
7. Dämlicher Ansatz: Schau auf deine Handinnenflächen. Wenn du dann die linke Hand drehst, zeigen deine beiden Daumen nach rechts.
Dirk Caspary, Dresden
Da, wo ich herkomme (südbadische Provinz), sagt man: Links isch da, wo dr Daume rechts isch. Allerdings stimmt das nicht immer. Manchmal ist links auch da, wo der Daumen links ist. Schließlich lässt sich die menschliche Hand ohne größere Mühen am Handgelenk drehen und wenden. Dieses Phänomen beschäftigt mich schon seit einer ganzen Weile. Glücklicherweise beschäftigen sich mit eben diesem Problem auch eine ganze Menge meiner Landsleute (meist als Fahrer eines Pkw auf viel befahrenen Kreuzungen in Freiburg). Vielleicht sollte einfach ein Gesetz erlassen werden, das vorschreibt, bei der Anwendung der Links-ist-da-wo-der-Daumen-rechts-ist-Technik den Handrücken dem Himmel zuzuwenden. Schon wäre das Problem gelöst und es gäbe auf dieser Welt einige tausend glücklicher und zufriedener Menschen mehr.
Alexander Heister, Leipzig
Merkwürdige Frage, wo doch jeder weiß, dass sowohl links als auch rechts im Raum an sich überhaupt nicht existieren, sondern eben erst durch Worte entstehen. Schließlich wird in der gesamten zivilisierten Welt von links nach rechts gesprochen. Das heißt: Links ist, wo die Sprache herkommt, und rechts, wo sie hingeht. – außer in China, wo sie von oben kommt und nach unten geht; aber Ausnahmen bestätigen ja die Regel. Ronny Elksnat, Berlin
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