Statt internationaler Beobachter: Putin ernennt Tschetschenien-Beauftragten
Moskau (rtr/AFP) – Angesichts anhaltender internationaler Kritik an der Kriegführung in Tschetschenien hat Russlands Interimspräsident Wladimir Putin gestern einen Menschenrechtsbeauftragten ernannt. Mit dem Chef der Einwanderungsbehörde, Wladimir Kalamanow, betraute er einen Bürger der Russischen Föderation mit dem Posten. Zuvor widersprach die russische Regierung Äußerungen von Nato-Generalsekretär George Robertson, wonach Putin versprochen hatte, einen internationalen Beobachter in die Kaukasusrepublik zu entsenden.
UN-Menschenrechtskommissarin Mary Robinson hat Russland zur Einhaltung der Grundrechte in Tschetschenien aufgerufen. Die Situation der Zivilbevölkerung sei katastrophal, sagte sie gestern in Genf. Es gebe Berichte über Erschießungen und über Vergewaltigungen tschetschenischer Frauen durch russische Soldaten. Russland hat es bislang abgelehnt, Robinson nach Tschetschenien einreisen zu lassen.
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