: Mehr Menschenpatente
Greenpeace mit neuen Vorwürfen an das Patentamt. Das EPA verteidigt sich
Berlin (taz/AP) – Greenpeace hat seine Vorwürfe an das Europäische Patentamt ausgeweitet. Laut dem neuen Greenpeace Magazin vergibt das EPA schon seit 1987 widerrechtlich Patente auf menschliches Leben: auf das Gen für das Schwangerschaftshormon Relaxin (EP 112149; erteilt 1991); ein Gen, das die Anfälligkeit für Stress regelt (EP 563144; erteilt 1995) sowie die gentechnische Verwandlung der weiblichen Brust in eine Pharmafabrik (EP 771874; erteilt 1998).
Bei diesen Patenten sei „nicht das menschliche Wesen als solches“, sondern seien menschliche Gene als chemische Substanz geschützt worden, sagte hingegen ein Sprecher des Patentamtes. Bei der Prüfung sei es daher auch „nicht von primärer Bedeutung“ gewesen, ob es sich um tierische oder menschliche Gene handele. Anders verhalte es sich bei dem im Dezember erteilten Patent für ein Verfahren zur gentechnischen Manipulation menschlichen Erbguts, das für eine Protestwelle gesorgt hatte. Hier sei gegen geltendes Recht verstoßen worden. rem
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen