Dallas braucht Rebounds

Nach einem knappen Monat und dem Verpassen der Playoffs setzt der NBA-Klub Dallas Mavericks den ungebärdigen Basketballer Dennis Rodman schon wieder vor die Tür

BERLIN taz ■ Die Auftritte des Dennis Rodman in der Basketball-Liga NBA werden zusehends kürzer. Hatte er es im letzten Jahr bei den Los Angeles Lakers noch auf 48 Tage gebracht, war bei den Dallas Mavericks diesmal schon nach 29 Tagen Schluss. Am Mittwoch wurde der 38-Jährige entlassen, nachdem er einige kritische Worte über Teambesitzer Mark Cuban gesagt hatte.

„Er ist kein Spieler, also sollte er auch nicht bei den Spielern herumhängen, das ist dumm“, hatte Rodman nach der 86:101-Niederlage bei den Seattle SuperSonics am Dienstag über den Internet-Millionär geschimpft. „Wir sind wie der Film ,Verschollen im Weltall‘ “, hatte er außerdem den Zustand der Mannschaft kritisiert, „wir haben keine Richtung.“ Rodman benannte darüber hinaus exakt, was dem Team fehlt: „Ein Ersatz-Center, ein Stamm-Center, ein echter Power Forward und zwei Guards.“ Jetzt auch noch ein Rebounder.

„Seine Kommentare hatten überhaupt nichts damit zu tun“, erläuterte Mark Cuban den Rauswurf des Publikumslieblings, Rodman werde einfach nicht mehr gebraucht, da der Versuch, mit ihm die Playoffs zu erreichen, fehlgeschlagen sei. Der fünffache NBA-Champion hatte zwar im Durchschnitt 11,2 Rebounds pro Spiel geholt, von den zwölf Spielen, bei denen er mitwirkte, gewann Dallas jedoch nur drei. Zweimal wurde Rodman disqualifiziert, einmal, weil er sich nach einem technischen Foul auf das Spielfeld setzte, einmal wegen einer Rangelei mit Karl Malone, seinem langjährigen Wrestlingpartner auf dem Spielfeld und im Ring. In seiner kurzen Zeit als Maverick brachte er es außerdem auf 2,1 Punkte pro Spiel, sechs technische Fouls und eine Geldstrafe von 13.500 Dollar für seinen Sitzstreik. Die Schiedsrichter verfolgten jede seiner Aktionen mit Argusaugen, weshalb Rodman NBA-Commissioner David Stern, den er für die Schikanen verantwortlich machte, zum Faustkampf forderte.

Stern hatte auch dafür gesorgt, dass der Spieler aus einer Mark Cuban gehörenden Villa ausziehen musste, laut NBA eine verkappte Gehaltszahlung. Trotz der plötzlichen Trennung bereut Cuban nicht, Rodman geholt zu haben. „Es war die richtige Handlung, bloß die Siege kamen nicht.“ MATTI