: Richard Gere säubert McLeod-Ganj!?
Ein Aufruf des Hollywoodstars und bekennenden Buddhisten zur Sauberkeit
In Windeseile sprach es sich schon am Vorabend des 20. März unter den jungen Travellern aus dem Westen herum: Richard Gere is in town. Nächsten Morgen um halb acht würde er öffentlich auftreten und zu einer tagelangen Putzaktion der Straßen und Plätze der Stadt aufrufen.
In langen Reihen traten die tibetischen Schüler in sauberen Schuluniformen an, die Hippies, die der frühe Termin nicht abhielt, wollten ihn aus der Nähe sehen, ältere Tibeter zeigten wohl wollendes Interesse und sogar einige Inder stellten sich ein.
Eine indische Kleinstadt zu putzen ist ein recht dreckiges Unterfangen, und in den nächsten Tagen fanden sich immer wieder Gruppen von Tibetern, meist Frauen, die die offenen Abwässerkanäle an den Straßen reinigten, die Ladungen aus Abfall, Exkrementen und Dreck auf LKWs schaufelten. Die Schulklassen durchstreiften die Hänge der Umgebung.
Während sich auch Touristen und sogar ansässige Hippies beteiligten, standen die indischen Bewohner ungläubig staunend daneben: Eine solche Tätigkeit würden sie höchstens Kastenlosen zumuten. Sie beteiligen sich nur an führender Stelle an der Verschmutzung, die auch in McLeod-Ganj alsbald wieder einsetzt. Übrigens war Mister Gere nicht unter den Aktiven, er traf den Dalai Lama. odin
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