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Das neue CDU-„Schätzchen“

betr.: „Merkel im Kampfanzug“ u.a., taz vom 11. 4. 00

Die CDU hat sich nun eine Jeanne d’Arc als Vorsitzende der Bundespartei verordnet, die sie mit reinem Herzen vom Spendensumpf und Kohl-System befreien soll. Es mag sein, dass sie sich als Pastorentochter von Gott dazu berufen fühlt, obwohl es nur die Medien von rechts bis links waren, die sie als das tapfere, unverbrauchte Mädchen aus dem Osten an die Spitze der Beliebtheitsskala katapultierten. Folgt das neue CDU-Schätzchen nun auch ihrer Parteitagsparole „Zur Sache“, wie es Uschi Glas mit ihrem Film und der Spende an Rechtsbrecher Kohl vorgemacht hat?

Wer ihre programmatische Antrittsrede auch nur oberflächlich analysiert, stellt schnell fest: Mit der heiligen Angela wird es keinen neuen Anfang bei der CDU geben können. Dazu reicht ihre intellektuelle Substanz nicht aus, zumal sie nach wie vor von denen in der Parteispitze umgeben ist, die noch mitten im Spendensumpf suhlen und sich alle Mühe geben, die versprochene Aufklärung zu verhindern.

Angela Merkel wird schnell zu spüren bekommen, dass sie für die Drahtzieher in ihrer Partei nur die Drecksarbeit erledigen darf, um danach auf dem bereits aufgeschichteten Scheiterhaufen wie Jeanne d’Arc zu verglühen. Stoiber, Koch, Rüttgers und andere halten bereits die Zündhölzer in Händen, um Angela, das Engelchen, zur gegebenen Zeit auf dem Weg zur Kanzlerkandidatur in Rauch und Flammen aufgehen zu lassen.

HANS KLOEP, BERGISCH GLADBACH

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