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unterm strich

Cannes, Croisette, Côte d’Azur. Aus Deutschland reist wieder mal eine eher kleine Delegation zum Festival, das in diesem Jahr vom 10. bis zum 21. Mai stattfindet. Oskar Roehlers „Die Unberührbare“ läuft in der Reihe „Quinzaine des Réalisateurs“, und Jan Schüttes „Abschied“ ist in „Un certain regard“ zu sehen. Es geht um den letzten Tag, den Bertolt Brecht 1956 mit Frau, Tochter aktuellen und verflossenen Liebhaberinnen in seinem Sommerhaus in Buckow verbringt. Die Export-Union des Deutschen Films kommt für Cannes wahrscheinlich wieder auf zehn Mal so viel Teutonisches, weil sie traditionell jeden Film mitrechnet, in dem eine deutsche Mark steckt, ein deutscher Statist mitspielt bzw. deutsches Bier getrunken oder Mercedes gefahren wird.

Zum Wettbewerb: 4 x USA in und 7 x außer Konkurrenz. Unter anderem „Mission to Mars“ von Brian de Palma, „Cecil B. demented“ von John Waters, die Coen-Brüder mit „O brother, where are you“ und Heulboje James Ivory mit „The golden bowl“. Lars von Trier zeigt sein Musical „Dancer in the dark“ (starring Cathérine Deneuve und Björk). Und, noch viel durchgeknallter: Nagisa Oshima mit „Gohatto“, einem schwulen Samurai-Epos aus dem 19. Jahrhundert (starring: Takeshi Kitano). Anscheinend gibt es in diesem Jahr viel Retro, viel Kostüm und Vergangenheit im Wettbewerb, denn Festivalchef Gilles Jacob beschwichtigte schon mal: „Trotz der Vergangenheitsthemen richtet sich der Blick durchaus auf die Gegenwart.“ Nachdem die Jury im letzten Jahr unter Vorsitz von David Cronenberg mit „Rosetta“ und „L’Humanité“ nicht gerade populäre bzw. populistische Filme prämierte, präsidiert in diesem Jahr gewissermaßen das Gegengift: Frankreichs Blockbuster-Regisseur und -Produzent Luc Besson.

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