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„Liebe taz...“ Bremer, macht alle mit!

Betr.: „Schüler gegen Rechtschreibreform“, taz vom 29./30. April 2000

Mit Empörung lese ich, dass unsere so genannten Volksvertreter Volkes Stimme nicht hören wollen. Die jungen Leute, Schüler des Schulzentrums Alwin-Lonke-Straße, haben erklärt und wohl auch sachlich begründet, dass bzw. warum sie die neuen Rechtschreibregeln nicht wollen.

Die jugendlichen Schüler, die in Kürze in das Wahlalter kommen, haben nun zu spüren bekommen, wie die Politiker zur Demokratie stehen ... Allenthalben lautet das Credo der Politik, untermauert von Frau Merkel, man wolle den Bürgerwillen stärker berücksichtigen, aber wenn die Politiker Farbe bekennen sollen, dann zählt das nicht mehr.

Das neue Regelwerk ist eine Ausgeburt von Sprachunkundigen. Wie viele wirkliche Fachleute haben versucht, die Reformer davon zu überzeugen, dass es so, wie sie es planen, nicht geht, weil durch gewisse Schreibweisen Sinnentstellungen produziert werden, inhaltlich vieles verzerrt, und das Erscheinungsbild zur Hässlichkeit werden lässt, insbesondere durch die Doppel- und Dreifach-S-Schreibung (...).

Ich hoffe sehr, dass die Jugendlichen mit frischem Mut an das Unterschriftensammeln gehen. Bremer, macht mit, unterstützt die Schüler – eine Unterschrift zu leisten, ist nicht schwer, kostet nichts und hilft, die Verantwortlichen zur Einsicht zu bringen, dass eben nur eine langsam gewachsene Sprachentwicklung gelten kann, die das Fundament für eine gute Rechtschreibung bei Arm und Reich und bei jung und alt sein kann und wird. Karin Kahlert

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