Airport nur teils privat

Investor IVG nennt Variante für Schönefeld-Ausbau. Passagiergebühr und Kaufpreis sind noch offen

Die Bonner Industrieverwaltungsgesellschaft (IVG AG) hat Überlegungen bestätigt, dass der Bau des Berliner Großflughafens Berlin-Brandenburg möglicherweise doch nicht vollständig in privater Regie erfolgen wird. „Zur Diskussion steht ein Verkauf von 25 Prozent, und die Bundesländer Berlin und Brandenburg sowie der Bund wollen eine Sperrminorität behalten“, sagte IVG-Vorstandschef Eckart John von Freyend auf der Bilanzpressekonferenz gestern in Düsseldorf.

Die Debatte über eine Teilprivatisierung des 6 bis 8 Milliarden teuren Hauptstadt-Flughafens sei weder neu noch Ausdruck von Zweifeln an der Kompetenz der IVG und ihrer Partner, erklärte der IVG-Vorstandschef.

Zum Konsortium gehörten der privatisierungserfahrene Flughafen Wien und das Beratungsunternehmen Dorsch-Consult, das in den Bau von mehr als 50 Flughäfen eingeschaltet war. In Kürze würde noch eine „nicht unbedeutende deutsche Bank“ hinzukommen, sagte IVG-Chef von Freyend.

Ende Mai würden die technischen Vorgespräche abgeschlossen sein, dann beginne die „ernsthafte Verhandlungsphase“. Dann müsse auch „sehr ernsthaft“ über die geplante Flughafengebühr von 16,80 Mark pro Passagier gesprochen werden. Dieser Obulus wird von Airlines und Industrie heftig kritisiert. Mit der Gebühr sollen bis zu 2 Milliarden Mark eingespielt werden.

Die IVG, nach dem Ausscheiden der RWE-Tochter Hochtief ohne Mitbewerber, glaube an ihre Chance. Knackpunkt der Gespräche sei der Kaufpreis. „Wenn wir uns über den Preis nicht einigen, muss neu ausgeschrieben werden“, sagte der IVG-Vorstandschef. rtr