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surfbrett Sankt E-Mail

Der Papst rief, seit letztem Sommer schon sucht der Heilige Vater einen Schutzpatron für das Internet. Das Modem spinnt, die Leitung bricht zusammen, oder ein Virus liegt in der Mail: Eine Kerze und ein Stoßgebet für den Internetheiligen, und schon wird alles wieder gut. Wer, wenn nicht die Internetgemeinde in Europas katholischstem Land Spanien, könnte diesen Heiligen finden? San Pedro Regalado hat die meisten Anhänger gewonnen. Ihm wurde unter www.dirtecdirac.com/san-pedro/ ein Altar erstellt. „San Pedro möchte dich beschützen. Lass ihn!“ heißt das Motto. Wie? Ganz einfach: Ein Klick, und ab geht die Bitte an den Heiligen per Mail.

Was wäre das ständig nach mehr Autonomie strebende Katalonien, wenn seine Internauten nicht eigene religiöse Wege gehen würden? Santa Tecla – neben einem Frauennamen steht das Wort Tecla auch für Taste – hat dort ihre treue Gemeinde. Zu besuchen ist sie unter www.antaviana.com/capella/. Ein ausführliches Menü verspricht Hilfe für alle. „Ich bin Student und hocke den ganzen Tag im Informatikraum der Uni rum“ bis hin zu „Mein Pentium II läuft nicht um drei“. Gerüchte besagen, dass demnächst zwei weitere Heilige ins Rennen geschickt werden sollen: San Emilio („emilio“ ist die scherzhafte Übersetzung des englischen „e-mail“) und Santa Urnieta (das baskische Dorf Uniarta ist das erste auf der Iberischen Halbinsel, das einen lokalen Telefonanbieter zum Festpreis hat, egal wie viel Stunden im Monat). Nur: Ob der Vatikan mitspielt, das ist alles andere als sicher. Die Kardinäle in Rom haben es lieber traditionell. Sie schlagen San Isidro de Sevilla vor. Schlechte Wahl, die Seite seiner Fangemeinde (usuarios.arnet.com.ar/pfernando/Isidoro_Sevilla_bio-bibliografia.html) ist mittlerweile abgestürtzt.

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