: aufstieg und fall des elmar schmähling
Von einem, der auszog, das Militär zu bekämpfen
1982, als die Friedensbewegung gegen die Nato-Nachrüstung mobil machte, wurde Elmar Schmähling Leiter des Militärischen Abschirmdienstes (MAD). Anderthalb Jahre später stolperte der verheiratete Admiral über eine Affäre mit einer Sekretärin und wurde Chef des „Amtes für Sicherheit und Übungen der Bundeswehr“. Schmähling nutzte diesen Job zunehmend, um die Nato-Strategie öffentlich zu kritisieren. Im Januar 1990, wenige Wochen vor Erscheinen seines Buches „Der unmögliche Krieg“, schickte Bundesverteidigungsminister Gerhard Stoltenberg (CDU) den „Nestbeschmutzer“ in den Ruhestand. Schmählings Versuch, in die Wirtschaft zu gehen, scheiterte kläglich. Im November 1996 kam Schmähling wegen Betrugsverdacht in Untersuchungshaft. Er hatte als Geschäftsführer den Konkurs zweier völlig überschuldeter Telekommunikationsunternehmen zu spät angemeldet und so einen Millionenschaden angerichtet. Trotz des laufenden Ermittlungsverfahrens nominierte ihn die PDS zur Bundestagswahl 1998 in Ermangelung prominenter Kandidaten als Direktkandidaten, bis sie schließlich doch die Notbremse ziehen musste. 1998 wurde Schmähling wegen Konkursverschleppung zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt.
FOTO: ERIK-JAN OUWERKERK
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