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Bewährung für den Babyraub

Kidnapperin des Babys Celina muss nicht hinter Gitter. Eltern enttäuscht über das Urteil

Die 22-jährige Entführerin des Babys Celina ist inzwischen zu einem Jahr Haft auf Bewährung verurteilt worden. Das teilte die Justizpressestelle des Kriminalgerichts Moabit mit. Der Strafbefehl, der auf Antrag der Staatsanwaltschaft bereits am 20. Januar ausgestellt wurde, sei seit dem 17. März rechtskräftig, sagte eine Sprecherin.

Drei Tage nach ihrer Geburt war Celina am 24. September vergangenen Jahres aus dem Krankenhaus Friedrichshain entführt worden. Der Fall hatte über Berlin hinaus großes Aufsehen erregt. Fünf Tage lang hatte eine elfköpfige Ermittlungsgruppe unter reger Mithilfe der Bevölkerung nach dem verschwundenen Säugling gesucht. Das Mädchen wurde dann auf Grund eines Hinweises bei der 22-Jährigen entdeckt. Aus Ärger über ihren Ex-Freund, von dem sie ein Kind gewollt hätte, erklärte sie, habe sie eine Schwangerschaft vorgetäuscht, indem sie sich unter anderem ein Kissen in die Hose stopfte. Dann sei sie aber in Erklärungsnot gekommen. Deshalb habe sie das Baby entführt.

Dem jetzt acht Monate alten Kind geht es gut. Die Beziehung der Eltern ging nach Angaben der Mutter jedoch über die Entführung in die Brüche, das Paar trennte sich. Kritik am Strafmaß kam von Celinas Oma. „Ich habe erwartet, dass die Entführerin hinter Schloss und Riegel kommt. Dieses Urteil schreckt natürlich niemanden ab“, sagte sie. Auch Celinas Mutter hatte eine höhere Strafe für die Entführerin erwartet. DPA/TAZ

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