piwik no script img

„Liebe taz...“ Atomare Wahrheit / Bekennerschreiben

Betr.: „Gelbe Ghostwriter“, taz bremen vom 13. Juni

Die in dem Artikel aufgestellte Vermutung, dass es sich bei den Verfasssern des unechten echten Yello-Schreibens um eine Institution handelt, die auch Wettbewerber auf dem Strommarkt ist, trifft nicht zu.

Wir, die Täter, sind einfache Bürger dieser Stadt, die die aggressive Yello-Werbekampagne, mit der die Bevölkerung seit Monaten in allen Medien, im Internet, auf Plakatwänden und anderswo überzogen wird, nicht hinnehmen können und auf die atomare Wahrheit hinter der schönen, strahlenden, gelben Yello-Fassade hinweisen wollen.

Es ist uns natürlich klar, dass die Yello GmbH diese Aktion als „Verbraucherverunsicherung“ ansieht, wir hingegen verstehen sie als den Versuch einer Verbraucheraufklärung mit dem wir auch einer Verantwortung künftiger Generationen gegenüber nachkommen wollen.

Wenn Yello jetzt die Verbraucher damit täuschen und beruhigen will, dass sie ihren Strombedarf zu fast drei Viertel mit skandinavischem Wasserstrom decken will und davon auszugehen ist, dass in entsprechender Größenordnung Atom... ah, pardon Kernenergie nach Skandinavien zurückfließt, handelt es sich um einen klaren Fall von Stromwäsche.

Zudem ist bekannt, dass das Mutterunternehmen Energie Baden-Württemberg die Atommeiler Neckarwestheim I und II, Phillipsburg sowie Obrigheim betreibt. Es handelt sich also um ein billiges und durchschaubares Mänover, mit dem die Yello GmbH versucht, ihre atomar verschmutzte gelbe Weste reinzuwaschen.

Mit freundlichen Grüßen,

eure gelben Ghostwriter, Bremer Bürgeraktion gegen Atomkraft

P.S.: Liebe Staatsschützer, auch dieses Bekennerschreiben dürfte wieder in den Wirren unserer Altpapierhaufen verloren gegangen sein. Schade! Aber so ist das nun mal mit Bekennerschreiben. Die gehen immer so schnell verloren.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen