vorlauf: Florian und Lisa und Erik und Nils
St. Angela (18.55 Uhr, ARD)
„Isabelle, Erik und Nils verlassen die Klinik und werden durch Neuzugänge ersetzt. Da sind zunächst der charmante Florian und der schüchterne Benjamin. Zwar zoffen sich die zwei zu Anfang heftig, doch raufen sie sich schnell zusammen und werden schließlich echte Freunde. Florian, der Benjamin Nachhilfe-Unterricht im Flirten erteilt, wird heftig umworben von seiner Mitschülerin Kathrin. Als Lisa Baumann ihre Ausbildung im St. Angela beginnt, ist Florian sofort Feuer und Flamme, was wiederum Kathrin eifersüchtig macht. Letzter im Bunde der Neulinge ist Vincent, der alles richtig machen möchte, in seinem Eifer aber manchmal voll daneben liegt“ – was auf der Homepage der ARD über die neuen Folgen der Seifenoperette „St. Angela“ zu lesen steht, macht nicht viel schlauer und erhellt doch: Den bonbonbunten Ton nämlich, in dem die insgesamt 26 neuen Folgen der Krankenhausserie gehalten sind. Die perpetuierende Foto-Lovestory mit bewegten Bildern, die sich vor dem keimfreien Tableau einer Klinik entrollt, bedient Erwartungen und bleibt erwartungsgemäß blass. Der aalglatte Chefarzt? Ein unmenschlicher Prüfer, der die Neulinge mit fiesen Tests auflaufen lässt und, da gewissenlos, auch reichlich Dreck am Stecken hat. Die mollige Oberschwester? Eine gute Tante, die das nicht gutheißen kann und, da großherzig, auch weiterhin als Ruhepol durch die Serie muttern darf. Dazu pocht das EKG, fließt das Blut und rollen sich die Fußnägel. Episch mäandernde Liebesgeschichten zwischen den austauschbaren Chargen sollen, wie auch in „Verbotene Liebe“, das pubertierende Publikum bei Laune halten – und vielleicht auch Appetit machen auf so einen tollen Job im Klinikum. Denn statt Pflegenotstand und schlechter Bezahlung gibt’s in „St. Angela“ viele tiefe Blicke, böse Blicke und blickdichte Milchglasscheiben, hinter denen Schicksale sich entscheiden. Zum Beispiel die von Florian, Daniel, Kathrin, Felix, Susanne, Li, Justus und Jo. Interessiert? ARNO FRANK
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