Mehr Außendienst

Unter dem Titel Außendienst beginnt heute in Hamburg ein großer internationaler Ausstellungszyklus zum Thema Kunst im öffentlichen Raum. Vor allem im Stadtbereich der so genannten Kunstmeile zwischen Kunsthalle und Deichtorhallen am Hauptbahnhof werden Künstler aus dem In- und Ausland ihre eigens für Hamburg entwickelten Projekte realisieren. Gemeinsam mit dem Kunstverein will die Kulturbehörde Künstlern so außerhalb des Museums Wirkungsräume erschließen und ein breites Publikum an Kunst heranführen. Nicht eine museale Inszenierung unter freiem Himmel, sondern Einmischung durch experimentelle Kunst strebt das in drei Etappen bis 2001 laufende Projekt an. Alle Arbeiten sind situationsbezogen. Die gut sichtbaren und zum Teil verwirrenden Projekte sollen Dialoge in Gang setzen, sagte der zum Jahresende scheidende Direktor des Hamburger Kunstvereins, Stephan Schmidt-Wulffen. Viele der rund 30 eingeladenen internationalen Künstler agieren bei diesem Projekt erstmals im öffentlichen Raum.

Der erste Ausstellungsblock bis Oktober schlägt mit mehreren Projekten eine Brücke zum „3. Hamburger Architektursommer“. Bogomir Ecker hat auf einem Parkplatz ein Skulpturenensemble geschaffen, Tita Giese hat paradiesische Pflanzeninseln auf dem Deichtorplatz realisiert und Fiona Tan aus Amsterdam ein „Schrottauto-Kino“ am Oberhafen hinter den Deichtorhallen. Einen Weg mit riesigen Getränkedosen hat Manfred Pernices am Hauptbahnhof gestaltet. Ronald Jones legte einen „Kosmischen Garten“ an, dessen Grundriss den eines Ziergartens aufnimmt, der sich vor den Gaskammern im KZ Auschwitz-Birkenau befand.