: teenage angst: mangas im eiszeit-kino
Vor zwei Jahren strahlte das japanische Fernsehen die Zeichentrickserie „Serial Experiments: Lain“ aus. Wie viele Mädchen-Mangas – die romantischen „Sailor Moon“-Comics sind da eher die harmlose Ausnahme – steht „Serial Experiments“ in der Tradition der Geistererzählung, des Horrorfilms und des Psychothrillers: Die vierzehnjährige Lain bekommt eine E-Mail von einer verstorbenen Mitschülerin und wird in das dunkle Land „Wired“ hinabgezogen, das hinter der hell leuchtenden Benutzeroberfläche ihres Web-Browsers verborgen liegt. Und das ist ziemlich gruselig. In den großen Augen des kleinen Mädchens spiegeln sich Computerarchitekturen und kaputte Stadtlandschaften, die Erwachsenen wirken allesamt wie Androiden, und das Unterbewusstsein ist ein Techno-Club mit Namen „Cyberia“: teenage angst made in Japan. „Serial Experiments“ kam daheim so gut an, dass man im Internet inzwischen Fotos von liebevoll modellierten Lain-Figuren findet, und das Eiszeit-Kino zeigt jetzt die ersten vier Folgen zusammen mit drei anderen Manga-Filmen – parallel zum Start von „Perfect Blue“ (siehe Besprechung auf den überregionalen Kulturseiten.) MEN
„Serial Experiments: Lain“. Morgen, Sonntag, Dienstag, ab 13. 6. dann die ganze Woche. Jeweils 22.30 Uhr, im Eiszeit, Zeughofstraße 20
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