: Mittelalter spielen
„Torres“ ist das Spiel des Jahres. Bei dem Taktikspiel werden Burgen aus dem mittelalterlichen Spanien gebaut
Gestern war es wieder so weit: In Berlin wurde die rote Spielfigur an das „Spiel des Jahres“ vergeben. Preisträger in diesem Jahr ist das Taktikspiel „Torres“. Bei dem Brettspiel von Michael Kiesling und Wolfgang Kramer müssen Türme und Burgen aus dem mittelalterlichen Spanien gebaut werden, teilte der Marburger Spiele-Verein gestern mit. Das Gremium hat den begehrten ideellen Kritikerpreis jetzt zum 22. Mal vergeben. Das Autorenteam Kiesling und Kramer landete schon im Vorjahr mit dem Spiel „Tikal“ auf dem ersten Platz, sagte Synes Ernst von der Jury. Ein solche Doppelauszeichnung ist bislang einmalig.
Bei „Torres“ aus dem Ravensburger Spieleverlag können zwei bis vier Spieler ab zwölf Jahren um den Sieg wetteifern. Das variable Spiel biete sowohl Anfängern als auch Fortgeschrittenen Spaß und viele Möglichkeiten, das Mittelalter in Spanien kennen zulernen, sagte Ernst. Wer als Erster auf der höchsten Burg angekommen ist, hat gewonnen. In der Grundversion gleiche der Zufall noch taktische Schwächen aus. In der Meistervariante entscheiden dagegen taktisches Können und Überblick über das mehrdimensionale Geschehen.
Immer mehr Menschen seien Brettspielen entfremdet, sagte Ernst. Zapper oder Surfer suchten den schnellen Genuss und bewegten sich von einer Vergnügungswelle zur anderen. Ihnen sei es bereits zu viel, sich mit einer längeren Spielanleitung zu befassen. DPA
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