: später triumph über springer
Geschafft! Die Mühlen der 68er mahlen langsam, aber gerecht. Zuletzt hat die Revolution gesiegt. 22 Jahre nach dem ersten Sturm auf die Bastion der „Mordhetzer“ darf im Kampf gegen die „Diktatur der Manipulateure“ triumphiert werden: Das Axel-Springer-Haus, Domizil des „Bild-Elefanten“, hat es geschrägt! Dabei waren die Anfänge sehr mühsam, wie sich Alt-Barrikadist Christian Semler an die Nacht des Gründonnerstag 1968 erinnert; nach dem Attentat auf Rudi Dutschke sollte das Springer-Gebäude erstürmt werden: „Eine sanfte, junge Studentin, sonst nur zu Füßen Klaus Heinrichs zu finden, des angebeteten Philosophen, ruft mir im Vorbeirennen zu: ‚Du hast Recht, es geht nur mit Gewalt!‘ Vor dem Hochhaus ein Steinhagel gegen die Polizeiketten. Gemeinsam mit Götz Schmidt, auch er ein versierter Kenner der Hermeneutik, versuche ich mit ei
nigen Mitstreitern einen Bauwagen durch die Polizeiketten zu schieben, um die gläserne Fassade beim Haupteingang zu rammen. Vergeblich, die Deichsel verhakt sich.“ Das war damals, heute ist die taz erfolgreicher: Durch ihr jahrzehntelanges, beharrliches „Gegenüberstehen“ in der Berliner Kochstraße ist es der taz gelungen, erste Teile des Springer-Gebäudes in seinen Grundfesten zu erschüttern und zum Einsturz zu bringen. Nur noch traurige Ruinen stehen verschämt an dem historischen Ort, an dem sich einst die Deichsel verhakte. Erinnerungen an diesen großen Augenblick gibt es jetzt für taz-Leser im tazShop käuflich zu erwerben: ein original Springerstein sowie ein Foto der Abbruchstelle. Kosten: 7 DM, zzgl. 3 DM für Porto und Verpackung, Tel.: (0 30) 25 90 21 38, Fax: (0 30) 2 51 06 94, E-Mail: tazshop@taz.de. FOTO [M]: ERIK-JAN OUWERKERK
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