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Der Patriot

USA 2000, Regie: Roland Emmerich; mit Mel Gibson, Heath Ledger, Joely Richardson u.a.; 159 Min.

Der Titel ist falsch. „Der Rächer“ hätte besser gepasst, denn „Braveheart“ Mel Gibson kämpft schon wieder gegen die fiesen Engländer. Diesmal haben sie ihm seinen Sohn genommen, also müssen sie alle sterben und Gibson mal eben den Unabhängigkeitskrieg gewinnen. Mit Patriotismus hat das nix zu tun, und schon gar nicht mit Geschichte. Das hier ist nur ein Film, mit Held, Bösewicht und Überlänge. Die Story geht so: Als sich im Jahre 1776 erste Siedler- Milizen gegen die britische Besatzungsarmee erheben, spricht sich der Plantagenbesitzer Benjamin Martin aus South Carolina, verwitweter Vater von sieben Kindern, noch gegen den Krieg aus - Martin findet, dass er in früheren Kriegen genug geblutet hat. Erst als einer seiner Söhne von den Engländern getötet und sein Hof niedergebrannt wird, greift Martin zu den Waffen...

„Der Patriot“ ist kein historischer Film, er ist ein amerikanischer Kriegsfilm von einem Deutschen, der aber bekennender Ami-Fan ist. So werden den bösen Engländern gnadenlos sadistische Kriegsverbrechen angehängt, die diese nachweislich nicht begangen haben. Und Regisseur Spike Lee schrieb einen wütenden Brief an das Branchenblatt „The Hollywood Reporter“ in dem er Emmerich „Schönfärberei“ vorwarf und fragte, warum denn auf den idyllisch ausgeleuchteten Baumwollfeldern keine Sklaven schuften würden. Emmerich trifft solche Kritik nicht. Schließlich spielt er jetzt in der Oberliga, darf also 100 Millionen Dollar für einen Film ausgeben, so what?

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