: antifa und anti-faz: 3 jahre jungle world
Erst mal lesen und dann feiern. In der Jungle World geht es fast schon zu wie bei uns hier im Haus: Zum Jubiläum gibt es ein Vier-Seiten-Dossier darüber, wie sich die verbliebene Linke und der eigene Bauchnabel so anfühlen, drei Jahre nach der Abspaltung vom Zentralorgan Junge Welt. Und selbst die Homestory auf Seite zwo ist mit Samples aus der Eigenproduktion gespickt: „Falls es jemanden interessiert, wir haben eine neue Kaffeemaschine“ stand im Mai 99 auf der gleichen Seite und wird deshalb zum Geburtstag zitiert, weil Wiederholungen nur durch Wiederholung schön werden. Aber auch die Überzeugungen haben immer noch einen hohen Mitfühlfaktor: „Man ist im Volleinsatz für ein Scheiß-Gehalt und steckt genau in diesem Ding drin, das man an anderer Stelle kritisiert“, sagt Heike Runge aus dem Feuilleton im Gespräch über das, was sie wollten, und das, was sie wurden. Unter anderem die am besten informierte Antifa-Zeitung in Deutschland, mit prima Tipps für „Kapital“-LeserInnen und einer Sportredaktion, die das Team Telekom so scheiße findet wie wir sonst nur noch Beckenbauer. Eine Zeitung, in der Stephan Ripplinger die Rechtschreibreformreformbewegung der FAZ als ziemlich wirre Idee von Thomas Steinfeld outet. Und eine Zeitung, die heute um 21 Uhr mit TokTok und den Sternen feiert. Im Glashaus der Arena am Treptower Park. Muss man hingehen, kostet nur 15 Mark.
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