: Ekstatische Körper
■ Geschichten vom Schmerz der Sklaverei: Alwin Ailey Dance Theatre
Eines ihrer Erfolgsrezepte ist die Synthese aus tänzerischer Anmut und katzenartiger Beweglichkeit. Mit Beifall der stürmischen Art hat das Publikum in der Hamburgischen Staatsoper den Auftakt der Europatournee des Alwin Ailey American Dance Theatre gefeiert. Die vor 41 Jahren von Alwin Ailey gegründete Truppe wird seit 1989 von der ehemaligen Star-Tänzerin der Compagnie, Judith Jamison, geleitet.
Neben Ailey-Klassikern wie Cry, das der Choreograf einst für Judith Jamison kreierte, und Revelations hat das Alvin Ailey Dance Theatre auch Werke anderer zeitgenössischer Choreografen im Gepäck, darunter Grace von Ronald K. Brown und Divining von Judith Jamison.
Afrikanische Trommelkaskaden bestimmen die rhythmische Partitur des an die Dynamik von Stammestänzen angelehnten Stücks. In der Kombination aus Urtümlichkeit und Konzentration der Tänzer liegt die Kraft von Divining. Noch immer dominieren Schwarze die New Yorker Truppe. Sie alle beeindruckten mit ihrer tänzerischen Leichtigkeit und Eleganz, mit athletischer Sprungkraft und der spannungsgeladenen Sprache durchtrainierter Körper. Poetisch, leidenschaftlich und trotz aller Verzweiflung voller Lebensmut bewegte das rund 15-minütige Solo Cry die Zuschauer. Das Stück erzählt den Lebensweg einer Frau stellvertretend für all die Schwarzen, die die Härten der Sklaverei durchlitten.
Ailey hat in den frühen 60ern aus Modern Dance, Jazz und klassischem Ballett einen eigenen Stil entwickelt. Seine über 70 Choreografien erzählen Geschichten über die Schwarzen Amerikas. Die Stücke wurden überwiegend zu Blues und Spirituals, Jazz und Soul choreografiert. lno/taz
noch bis zum 17.9., jeweils 20 Uhr, Staatsoper. 16.9. auch 15 Uhr
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