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Klage gegen Gentherapeuten

PHILADELPHIA rtr ■ Die Familie eines bei einem gentherapeutischen Versuch verstorbenen Patienten hat die Universität von Pennsylvania verklagt. Vater und Onkel von Jesse Gelsinger werfen der Universität vor, die Risiken des Experiments absichtlich heruntergespielt zu haben. Nach Gelsingers Tod untersagte die amerikanische Gesundheitsbehörde (FDA) der Universität weitere gentherapeutische Versuche an Menschen. Nach den Vorwürfen der Klageführer hätte die Universität von Pennsylvania den 18-jährigen Gelsinger von der Gentherapie ausschließen müssen, weil sein Gesundheitszustand nicht den von den Forschern festgelegten Kriterien entsprochen habe. Schließlich sei die Versuchsreihe von Interessenskonflikten überlagert gewesen. Unter anderem habe einer der Forscher Aktien besessen, deren Wert vom Erfolg der Studie abhängig gewesen sei. Jesse Gelsinger war am 17. September 1999 an einer Überreaktion seines Immunsystems gestorben. Vier Tage zuvor waren ihm gentechnisch veränderte Viren gespritzt worden.

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