: Ehepaar Clinton mit weißer Weste
Der Bericht des Sonderermittlers zur Whitewater-Affäre spricht das Präsidentenpaar von Verfehlungen frei
WASHINGTON ap ■ US-Präsident Bill Clinton kann in der Whitewater-Immobilienaffäre vor Beginn seiner Amtszeit im Weißen Haus kein Fehlverhalten nachgewiesen werden. Zu diesem Ergebnis kommt der Abschlussbericht von Sonderermittler Robert Ray, der am Mittwoch in Washington vorgelegt wurde. Auch die Frau des Präsidenten, Hillary Clinton, kann demnach unbeschwert von weiteren Ermittlungen ihre politische Karriere weiterverfolgen.
„Ich bin einfach froh, dass dies endlich vorbei ist“, sagte Hillary Clinton, die im November für den Staat New York in den Senat einziehen will. Jetzt frage sich der Steuerzahler zu Recht, warum so viel Geld für die Ermittlungen ausgegeben worden seien. Die Whitewater-Ermittlungen haben eine Rekordsumme von 52 Millionen Dollar – rund 120 Millionen Mark oder 61,3 Millionen Euro – verschlungen. Im Zuge der Whitewater-Ermittlungen kam auch die Affäre des Präsidenten mit der ehemaligen Praktikantin Monica Lewinsky ans Licht, die Clinton fast das Amt gekostet hätte. Das von den oppositionellen Republikanern betriebene Amtsenthebungsverfahren endete im Februar vorigen Jahres mit einem Freispruch für Clinton. Ray erklärte hinsichtlich der Whitewater-Ermittlungen, es gebe keine ausreichenden Beweise, um eine Jury davon zu überzeugen, dass Präsident Clinton oder seine Frau wissentlich an einem kriminellen Verhalten beteiligt gewesen seien. Das Weiße Haus begrüßte die Entscheidung. Präsidentensprecher Joe Lockhart sagte, Ray sei der letzte Ermittler, der die Transaktionen der Whitewater Development Co. untersucht habe und zu dem Schluss gekommen sei, dass es keinen Grund für eine Klage gebe. Die Arbeit von Sonderermittler Ray, der im Oktober 1999 Nachfolger von Kenneth Starr wurde, konzentriert sich nun auf ein mögliches Strafverfahren gegen Clinton wegen Meineids in der Affäre um die Praktikantin Monica Lewinsky. Diese Entscheidung soll jedoch erst nach dem Ausscheiden Clintons aus dem Präsidentenamt im Januar getroffen werden.
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