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„Sie sind ganz normale Leute“

Luxemburgs Erzherzog Henri will so nett sein wie sein Vater, der am Samstag abdankte

LUXEMBURG (ap/taz) ■ Fast so lange wie Fidel Castro stand Luxemburgs Großherzog Jean an der Spitze des reichsten Landes in Europa, und kaum einer hat davon Notiz genommen. Am Samstag übergab der 79-jährige Monarch, der fast 36 Jahre lang ohne Prunk und ohne Skandale regierte und bei seinem Volk so beliebt ist wie ansonsten allenfalls die niederländische Königin Beatrix, die Amtsgeschäfte an seinen 45-jährigen Sohn Henri.

Anschließend jubelten Hunderte dem Prinzenpaar auf dem Weg zum Palast zu. „Die Luxemburger lieben ihre Monarchen“, meinte ein älterer Mann in der Menge. „Sie sind ganz normale Menschen.“ In seiner Antrittsrede setzte sich Henri für die Gleichstellung von Männern und Frauen ein. In Anspielung auf den weltweit anerkannten Finanzplatz Luxemburg rief er die Bevölkerung dazu auf, sich nicht vom Wohlstand blenden zu lassen und auch einen Blick für die Menschen auf der Schattenseite des Lebens in anderen Teilen der Welt zu haben.

Henri ist das jüngste Staatsoberhaupt in der EU. Der neue Großherzog ist gleichaltrig mit Regierungschef Jean-Claude Juncker, mit dem er sich regelmäßig trifft und gut versteht. In seiner Eigenschaft als Ehrenvorsitzender des „Board of Economic Development“ reiste Henri häufig in Handels- und Wirtschaftsmissionen um die Welt. Die sozial engagierte Ehefrau Maria Teresa – spanischstämmig und in Kuba geboren ist seit 1997 Ehrenbotschafterin der Unesco.

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