: Viele schöne Preisverleihungen
Die öffentliche Sitzung des Wahrheit-Klubvorstandes war Höhepunkt der Buchmesse
Die folgende Mitteilung des Wahrheit-Klubvorstands darf nur von Vollmitgliedern gelesen werden. Nichtmitgliedern ist es strengstens untersagt, den TextInhalt zur Kenntnis zu nehmen.
Unter reger Anteilnahme internationaler Schaulustiger und Medienvertreter fand am vergangenen Samstag auf der Frankfurter Buchmesse die jährliche öffentliche Vorstandssitzung des Wahrheit-Klubvorstands statt. Die Sitzung wurde pünktlich um 14.00 Uhr unter dem großen Jubel der umstehenden Menschenmenge mit dem traditionellen Anzünden der Vorstands-Zigarren und der feierlichen Salbung des Laminators eröffnet. Zur Begrüßung der angereisten Vollmitglieder waren der Vorstandsvorsitzende ©Tom, Exilvorstand Barbara Häusler sowie Exekutivvorstand Michael Ringel anwesend. Exilvorstand Carola Rönneburg traf erst mit erheblicher Verspätung ein.
Neumitglieder
Als erste Amtshandlung diskutierte der Vorstand, unter Anwesenheit der nervösen Kandidaten, die zahlreich eingereichten Anträge auf Neuaufnahme in den Wahrheit-Klub. Die Kandidaten, die der Aufnahme für würdig befunden wurden, trugen vor dem staunenden Publikum auswendig lange und komplizierte Gedichte vor, wurden mit einem Becher Prosecco auf eine noch nicht oder nicht mehr belegte Mitgliedsnummer getauft und bekamen eine eigene Zigarre verliehen.
Bauchwettbewerb
Eindeutige Favoriten des obligatorischen Bauchwettbewerbs waren dieses Jahr – wie immer – Exekutivvorstand Michael Ringel und Vollmitglied Ralf Sotscheck. Exekutivvorstand Ringel hatte sich fairerweise kurz vor dem Startschuss noch schnell seines Mageninhaltes entledigt, um die Siegeschancen für Herrn Sotscheck zu erhöhen. Dennoch ließ er, nach ausgiebiger Begutachtung der Bauchpartien beider Konkurrenten, Herrn Sotscheck um Haaresbreite hinter sich und bekam den Titel „Bauchwettbewerbsgewinner“ .
Jieper-Preis-Verleihung
Besonders schön war der Gewinner des erstmalig ausgeschriebenen Jieper-Preises: Dr. Alfons Kaiser von der FAZ. Die Anwärter auf die wertvolle Trophäe – eine ganze Flasche „Gran Duque d’Alba“ – waren aufgefordert, den Satz „Wer Jieper hat, muss schmackofatzen“ auf originelle Weise in einem Text unterzubringen. Dr. Kaiser war es gelungen, den Satz „Auch Finanzminister Eichel kennt die schöne alte Weisheit: Wer Jieper hat, muss schmackofatzen“ in seiner Zeitung unter ein Foto von Hans Eichel zu schmuggeln und damit alle anderen Teilnehmer auszustechen. Vor Freude hielt er eine stundenlange, ermüdende Ansprache, bevor er sich mit dem Brandy in ein stilles Eckchen unter dem taz-Tresen zurückzog.
Gummihuhn-Zielwurf
Der absolute Höhepunkt des Tages war das spektakuläre „Gummihuhn-Zielwerfen“, zu dem acht ehrgeizige Werfer antraten, um je drei Gummihühner, ein Bund Petersilie, eine Möhre und eine Zwiebel in einen weit entfernt stehenden Schnellkochtopf zu werfen. Nach einem spannenden Kampf mussten die Wahrheit-Klubmitglieder 0000000009 und 0000000926 mit gleicher Trefferquote zu einem Stechen antreten. 0000000926, der im ersten Durchlauf noch mit Zweihandtechnik verblüffte, enttäuschte im Stechen durch absolutes Versagen und musste den Hauptpreis, ein Gummihuhn und eine Brille mit auf Federn montierten Glubschaugen, 0000000009 überlassen. Als Trostpreise wurden von Schiedsrichter ©Tom weitere Gummihühner, Glibberfrösche, Schnappkämme und Mausefallenkaugummis verteilt. Der Laminator schloss die Sitzung mit einem strengen Brummen.
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