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Tauziehen um Hafen-„Fusion“

■ Regierungschefs verordneten ihren Hafengesellschaften „Kooperation“ und streiten munter weiter um Tiefwasserhafen

Die Bremer Handelskammer ist skeptisch, wenn in der Politik von der Überwindung der „historischen Konkurrenz“ zwischen Hamburg und Bremen geredet wird. Es sollten auf jeden Fall die „politischen und unternehmerischen Entscheidungskompetenzen in Bremen“ erhalten werden, fordert die Handelskammer. Und eine Kooperation dürfe nicht für „dirigistische Maßnahmen“ missbraucht werden. Die Konkurrenz, auch die zwischen den Umschlagsfirmen in Hamburg und Bremen, sei schließlich den Kunden zugute gekommen. „Grundsätzlich“ unterstützt die Kammer aber natürlich die Verständigungs-Bemühungen.

Was die Substanz dieses Händedrucks einmal werden soll, darüber wird bei den Umschlagsunternehmen noch gerätselt. Dass das staatliche Hamburger Umschlagsunternehmen HHLA sein Containergeschäft in die Eurogate einbringen würde, zu der sich Bremer Lagerhaus (BLG) und die Hamburger private Konkurrenz Eurokai zusammengeschlossen hatten, ist kaum vorstellbar – Hamburg müsste gegenüber den bisherigen Gesellschaftern eine Minderheitenposition akzeptieren. Preisabsprachen soll es auch nicht geben. Es gibt einen Punkt, über den die Regierungschefs selbst eine „Verständigung“ hätten erreichen können: den Standort für einen Tiefwasserhafen. Anstatt da einen Schritt voran zu kommen, beauftragten die Regierungschefs ihre Umschlagsunternehmen, über Kooperation zu verhandeln.

Nach einem Bericht der Hamburger Welt „schmerzt“ an der Elbe vor allem die Tatsache, dass der frühere Hamburger Bezirksamtsleiter Jobst Fiedler, der inzwischen für Roland Berger arbeitet, den „hafenpolitischen Dolchstoß“ ausgeführt hat. Fiedler wisse genau, was ein Tiefwasserhafen in Wilhelmshafen für Hamburg bedeutet: Auch die Schiffe, die bisher die Elbe hinunter fahren, würden beim kurzen Weg nach Wilhelmshaven Zeit und Kosten sparen. Hamburgs Bürgermeister Ortwin Runde sorgt sich um die Auslastung der im Bau befindlichen „modernsten Containeranlage Europas“ in Altenwerder. Dass die HHLA sich mit ihrem Erzrivalen von der Eurokai zusammentut, kann man sich in Hamburg auch nicht vorstellen. K.W.

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