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Tarzan im Förderdickicht

■ Lokale Wirtschaftsentwicklung hilft kleinen Firmen in St. Pauli und Ottensen

Eigentlich hatte Jan Thom nur einen Kredit über 80.000 Mark haben wollen. Weil die Vereins- und Westbank ablehnte, wandte sich der Schalltechniker an die Lokale Wirtschaftsentwicklung (Lowi) für St. Pauli und Ottensen – und steht jetzt mit Krediten über eine Million Mark da. Seine Firma „Totec“ wuchs von zweieinhalb auf zehn feste und 25 freie Mitarbeiter.

Eine Erfolgsgeschichte, die ohne die Beratung durch das Projekt Lowi, getragen vom Verein Beschäftigung und Bildung, wohl nicht stattgefunden hätte. Zu undurchsichtig ist der Dschungel der Fördermöglichkeiten und des dazu gehörenden Antragswesens, zu misstrauisch sind die Banken.

Totec entwirft und baut Lautsprechersysteme, die die Mitarbeiter verleihen, verkaufen und auch installieren. Das Geschäft lief irgendwie, aber Thom wollte eine Firma haben, „die die Existenz von mehreren Leuten sichern kann“. Von BWL hatten er und sein Partner allerdings keine Ahnung.

Gerlind Bärwald von der Lowi setzte sich mit den beiden zusammen, um einen Geschäftsplan zu erarbeiten, die Grundlage für das Beantragen von Krediten. Die Lowi-Leute recherchierten, welche Fördermöglichkeiten es für die junge Firma gab, sie vermittelten eine Bürgschaft, um den Mangel an Eigenkapital auszugleichen und einen Berater von den Wirtschaftssenioren, pensionierten Managern, die jungen Firmen helfen.

Die Idee zu Lowi ist im Rahmen des Armutsbekämpfungsprogramms entstanden. Sie basiert auf der Hoffnung, dass die Erhaltung und Förderung kleiner Betriebe die Gesellschaft von Problemstadtteilen stabilisieren kann. Der dreijährige Förderzeitraum für das Projekt läuft jetzt aus. Ein neuer Antrag ist in Vorbereitung. knö

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