: eu debattiert heute verbot
Auch Fischmehl soll BSE zum Opfer fallen
Das europaweite Tiermehlverbot, über das die EU-LandwirtschaftsministerInnen heute beraten wollen, soll auch ein Verbot von Fischmehl als Tierfutter umfassen. Außer, wenn es an Fische selbst verfüttert wird. Unter BSE-Gesichtspunkten ist Fischmehl ganz offenbar ungefährlich. Das weiß auch die EU-Kommission. Sie will ein Verbot, weil die Kontrollmechanismen in einigen Ländern nicht gut genug seien.
Das kann teuer werden: Für die Fischindustrie und für die Fischmehlproduzenten in Norwegen, Island und Dänemark, die größten Europas. Möglicherweise für die EU selbst, sei es, weil sie mit einem speziellen „Fischmehlproduzentenhilfsprogramm“ ihren Subventionsdschungel aufforsten muss, sei es, wenn diese Produzenten Schadensersatz fordern.
Dänemarks Fischerei ist innerhalb der EU die am meisten auf den Fang von „Industriefisch“ konzentrierte. Es sind bei den VerbraucherInnen nicht absetzbare Fischsorten, die hauptsächlich in der Fischöl- und Fischmehlindustrie landen. Sollte das Verbot später wieder aufgehoben werden, wird wenig sein wie vorher, befürchtet man: Die Konkurrenz, vor allem die aus Südamerika, hätte den Markt übernommen. 1.500 Fischer und etwa gleich viele Beschäftigter in der Fisch verarbeitenden Industrie hätten ihren Job verloren.
Die dänische Landwirtschaftsministerin und Ex-Umweltkommissionärin Ritt Bjerregaard hat angekündigt, heute „mit Klauen und Zähnen“ gegen das Fischmehlverbot zu kämpfen. REINHARD WOLFF
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