: Wie Taschengeld
■ Regenbogen: studentische Hilfskräfte seit sieben Jahren keine Lohnerhöhung
Die rund 2000 studentischen Hilfskräfte, die die Hamburger Hochschulen beschäftigten, werden schlecht und oft zu spät bezahlt. Zu diesem Fazit kommt der Regenbogen-Referent Uwe Giffei anläßlich der Beantwortung einer Kleinen Anfrage, die die Parlamentsgruppe kurz vor Jahresende gestellt hatte.
Dem Bildungsexperten waren mehrfach Klagen von studentischen Hilfskräften, die beispielsweise als TutorInnen eingesetzt werden oder ProfessorInnen bei ihrer täglichn Arbeit unterstützen, zu Ohren gekommen, die mehrere Monate auf ihre Bezahlung warten mussten. „Für Studenten ist das kein Spaß“, so Giffei, „die brauchen das Geld unmittelbar zum Leben.“ So wie der Staat als öffentlicher Arbeitgeber aber mit dieser Gruppe umgehe, müsse man von einem „Taschengeldverständnis“ sprechen.
Der Senat hatte eingeräumt, dass es in der Vergangenheit „vereinzelt zu Verzögerungen“ gekommen sei, weil die entsprechende Lohnbuchhaltung vor einiger Zeit von der zentralen Besoldungsstelle auf die einzelnen Hochschulen verlagert wurde. Seither werde das Geld aber von einigen Hochschulen zum 15. des drauffolgenden, von anderen erst zum 15. des übernächsten Monats überwiesen. Dazu bemerkt Giffei: „Das ist ein Witz. Sechs Wochen warten, das ist für Studenten viel zu lang.“
Auch mit den übrigen Sozialleistungen ist es für diese Arbeitnehmergruppe nicht weit her. Der Anspruch auf Urlaub beträgt nur vier Wochen pro Jahr gegenüber den sonst üblichen sechs, Urlaubs- oder Weihnachtsgeld gibt es überhaupt nicht, weil für studentische Hilfskräfte der öffentliche Tarifvertrag keine Gültigkeit hat. Wäre dies anders, hätten sie auch von den Lohnsteigerungen des vergangenen Jahrzehnts profitiert. Doch die Hilfskräfte, das ergaben Giffeis Recherchen, wurden seit sieben Jahren davon ausgenommen. Ihr Stundenlohn beträgt seit 1993 konstant gerade einmal 15,68 Mark.
Kaija Kutter
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