: Nicht verscheißern lassen
betr.: „Uran-Munition für die Menschenrechte“, „Die Tests sind Augenwischerei“, taz vom 10. 1. 01
Munition ist der Gesundheit abträglich, Soldaten und Zivilbevölkerung sind im Ernstfall Gesundheitsgefahren ausgesetzt. Muss man das wirklich noch erwähnen? Man muss. Denn alle Welt, voran unsere Herren Minister Scharping und Fischer tun so, als sei das Gegenteil der Fall: Munition ist so toll uranhart, dass nur die bösen Panzer und Kasernen zerstört werden, und dann ist der Spuk schon vorüber. Unsere Soldaten werden durch den Kampfeinsatz nur gesünder (endlich mal was los und keine Zeit rumzuhängen), und die Zivilisten werden beschützt und behütet und wären ja sonst alle tot (außer sie sitzen zur falschen Zeit im falschen Zug etc.). Blanker Zynismus? Mitnichten! Anklage? Ja, wen denn? Jeder deutsche Minister muss in Zukunft bereit sein, deutsche Kampfeinsätze in den Balkan dieser Welt zu führen. Da ist es gut, dass wir einen haben, der Gewalterfahrung hat und das Spiel kennt: Zuschlagen, wegrennen und anschließend behaupten, dass Gewalt Scheiße ist. Nur verscheißern muss man sich wirklich nicht lassen. JOST GUIDO FREESE, Düsseldorf
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