unterm strich:
Es sage niemand, Künstler hätten nur noch Glamour im Sinn! Dem Musiker Heiner Goebbels etwa ist eher nach Relaxen zumute. Wenn am 21. Februar in Los Angeles die Verleihung der Grammys beginnt, geht seine CD „Surrogate Cities“ als Mitfavorit ins Rennen. Doch Goebbels wird, wie er nun bekannt gibt, auf den Gang über den roten Teppich verzichten: „Ich bin froh, einmal ein paar Tage zu Hause zu verbringen.“ Sehr zum Leidwesen seiner Kinder: „Zu Hause gab es schon Protest“, sagte Goebbels der Nachrichtenagentur ddp. „Meine Tochter hätte doch zu gern den Rapper Eminem gesehen.“ Ansonsten aber weiß Goebbels die Nominierung durchaus zu würdigen: „Sie hat insofern Bedeutung für mich, als dass meine Arbeit jetzt die Aufmerksamkeit von Hörern erregt, bei denen man es nicht erwartet.“ Oder weniger kompliziert: Goebbels, in der deutschen Avantgardetheaterszene ein Begriff, freut sich über größere Verkaufszahlen.
Der britische Bildhauer Tony Cragg erhält den diesjährigen Shakespeare-Preis der Hamburger Alfred-Toepfer-Stiftung. Der aus Liverpool stammende 52-jährige Cragg nehme unter den Künstlern seiner Generation einen herausragenden Platz ein, teilte die Stiftung zur Begründung mit. Die Sensibilität gegenüber den verwendeten Materialien, die aus dem Alltagsleben stammen, sei ein Spezifikum der Skulpturen Craggs, der seit 1977 überwiegend in Wuppertal arbeitet und derzeit Kodirektor der Kunstakademie Düsseldorf ist. Craggs Werke wurden 1988 mit dem Turner-Preis ausgezeichnet. Zu den bisherigen Shakespeare-Preisträgern zählen unter anderen Graham Greene, Harold Pinter, Tom Stoppard, Doris Lessing, Iris Murdoch und Richard Attenborough.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen