: stimme der kritik
Wang Shuo
„Mich wundert nicht, dass unsere Regierung die Olympiabewerbung zu einer großen Kampagne nutzt, dafür ganz Peking putzen lässt. Das Ausland mag sich wundern und darüber lachen. Aber so sind sie, unsere Regierenden. Sie wollen ihre großen Anstrengungen für das Volk unter Beweis stellen. Wäre ich heute 20, ich würde protestieren. Denn Olympische Spiele stören das Leben in der Stadt. Gerade die Putzaktionen zeigen das Problem: Wo dürfen die Leute denn heute noch ihr Auto parken? Und überhaupt: Sollte Peking nicht zu allen Zeiten sauber sein?“ (Wang Shuo)
Wang Shuo (*1958), gilt als Chinas erfolgreichster zeitgenössischer Schriftsteller und ist zugleich das Enfant terrible der chinesischen Literatur. Seine 28 Romane, die das raue Leben in der neuen Ellbogengesellschaft schildern, sind – auch aufgrund ungezählter Raubdrucke – millionenfach erschienen.
FOTO: DIOGENES VERLAG
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