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Leute wie Willy

■ Bremens ranghöchster Skatspieler erhielt das Bundesverdienstkreuz

Willy Janssen ist Bremens oberster Skat-Spieler, seit Jahren Präsident des Bremer Skatverbandes. Gestern überreichte ihm Bürgermeister Henning Scherf das vom Bundespräsidenten verliehene Bundesverdienstkreuz.

In seiner Laudatio lobte Scherf das ehrenamtliche Engagement des Geschäftsführers. Nach einer „oberflächlichen Betrachtung“ sei dies „keine besonders wichtige Arbeit“, meinte Scherf, dies sei aber falsch. „Wenn da alles sich selbst überlassen würde“, dann würden Menschen zu Hause Skat spielen und mehr nicht. Die Verbandsarbeit sorge dafür, dass es „Stabilität“ gebe, dass Freundschaften „über Jahre“ gepflegt würden, dass Menschen sich gegenseitig stützen.

Früher hätten die Kirchen diese Aufgabe übernommen, doch das klappe heutzutage nicht mehr so richtig. Das Bild, das die Kirchen Sonntags im Gottesdienst abgeben würden, sei trostlos, nur ein paar Frauen würden da sitzen. „Wer kümmert sich um die Leute, wer holt sie ab?“ fragte Scherf vor der Runde der Skat-Spieler im Kaminsaal des Rathauses. Und dann gab er die Antwort: „Das sind so Leute wie Willy.“

Die ehrenamtliche Arbeit gebe die Möglichkeit, sich selbst einzubringen. Wer vielleicht auf der Arbeit öfter einen über den Kopf bekomme, würde im Verein „in seiner Person anerkannt“, weil das „ein Punkt ist, wo man geachtet und gebraucht wird“.

Es sei eine „gute Idee“, den Geschäftsführer des Bremer Skatverbandes dafür auszuzeichnen und er sei froh, dass es „endlich geklappt“ habe, so Scherf.

Willy Jansen lud die Skatrunde nach der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes in den Bacchus-Keller des Ratskellers ein und freute sich, dass Henning Scherf mitkommen würde: „Er hat sich dienstfrei genommen.“ K.W.

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