: Hintergrund
Klonen
Vor der Geburt von Klonschaf Dolly ging man davon aus, dass eine ausgereifte Körperzelle bis zu ihrem Ende die Funktion einer Leber-, Muskel- oder Nervenzelle beibehält. Mit Dolly zeigte Klonforscher Willmuth, das es sehr wohl gelingen kann, die Zellen wieder in ihren Ursprungszustand zu versetzen. Er es geschafft, eine Zelle aus der Brustdrüse eines Schafes im Reagenzglas wieder zurück auf Zustand null zu programmieren – so als würde es sich um eine noch nicht entwickelte Zelle handeln. Den Kern dieser Zelle, der die Erbinformation enthielt, übertrug er in eine Eizelle, bei der er zuvor die genetische Information entfernt hatte. Aus der nun wieder mit Erbinformationen gefüllten Eihülle entwickelte sich innerhalb weniger Tage ein Embryo, der anschließend von einem Mutterschaf ausgetragen wurde.
Viele Mediziner hoffen nun, dass es mit der Dolly-Methode gelingen kann, Zellverbände oder gar ganze Organe von erkrankten Menschen nachzuzüchten. Der Vorteil wäre, dass die so hergestellten „Ersatzteile“ genetisch identisch wären und nach einer Übertragung nicht mehr vom Immunsystem des Empfängers abgestoßen würden. WLF
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