: Freie schauen in die Röhre
BERLIN taz ■ Beim Springer-Verlag macht man jetzt Nägel mit Köpfen: 101 freie JournalistInnen der Lokalteile der Berliner Morgenpost werden eventuell nicht mehr für ihre Zeitung schreiben dürfen. Grund: Den Vertrag, den die Geschäftsleitung den 101 „zeilenfreien MitarbeiterInnen“ (also nicht den PauschalistInnen) vor vier Wochen vorgelegt hat, wollen sie nicht unterschreiben. Denn darin würden sie sämtliche Online- und Offline- (also Nachdruck-)Rechte abgeben, außerdem könnten sie keine Schadensersatzforderungen mehr stellen, wenn ihr Name „fahrlässig“ unter den Texten „vergessen“ würde.
Hintergrund ist ein schon länger währender Streit um die Honorierung von Online-Nachdrucken, bei dem auch andere Verlage ihre AutorInnen über den Tisch ziehen wollen. Springer hat seinen MitarbeiterInnen nun eine Frist bis Ende der Woche gesetzt, falls man sich nicht einigt, werden angeblich „Notausgaben“ produziert. Heute gibt es eine Vollversammlung, von den Gewerkschaften offerierte Gesprächstermine hat die Geschäftsleitung bis jetzt abgesagt.
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