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Die russische Wochenzeitung Argumenty i Fakty macht die Kremlführung für die Schließung und Umbesetzung kritischer Zeitungen und Sender im Land verantwortlich: Im nächsten Monat ist ein großes Stühlerücken in der Regierung und im nahen Umfeld des Kremls zu erwarten. Das wird der Start zu jenen liberalen Wirtschaftsreformen sein, die Präsident Putin in seiner Ansprache zur Lage der Nation angekündigt hatte. Im Vorfeld dieser Ereignisse hat sich der Kreml offenbar entschieden, alles zu tun, damit sich die Medien des Landes 100 Prozent loyal zur Macht zeigen. Im Moment scheint dies der Staatsführung gelungen zu sein, wenngleich sie den Anschein erwecken möchte, dass sie mit den Geschehnissen nichts zu tun hat.

Und die Frankfurter Rundschau meint: Mit der handstreichartigen Eroberung des Fernsehsenders NTW, dem Aus für Segodnja und dem Rausschmiss der Itogi-Redaktion ist Putin seinem Ziel, die Pressefreiheit in Russland zu beseitigen, ein gutes Stück näher gekommen. Geht es in diesem Tempo weiter, können die Russen, die wissen wollen, was in ihrem Land wirklich vor sich geht, schon einmal das Radio vom Speicher holen und den Kurzwellenempfang der ehemaligen Feindsender BBC und Deutsche Welle üben.