: Klein, fein, beliebt
■ Zehn Jahre hochkarätiger Kammermusik: Morgen beginnt das diesjährige Brahms-Festival der Lübecker Musikhochschule
Johannes Brahms war, soweit bekannt, nie in Lübeck. Die Musikhochschule der Hansestadt ehrt den 1833 in Hamburg geborenen Komponisten trotzdem seit zehn Jahren mit einem Festival, das unter Musikfreunden einen guten Ruf genießt. Morgen beginnt unter dem Motto „Brahms und Wien“ das elfte Lübecker Brahms-Festival.
Zehn Tage lang werden Professoren, Dozenten und Studierende der Hochschule hochkarätige Kammermusik bieten, auch in ungewöhnlichen Kombinationen. „In der deutschen Musikhochschullandschaft ist eine solche Konzertreihe ziemlich einmalig, weil hier ausschließlich Hochschulangehörige ein Festival bestreiten“, sagt die Rektorin von Schleswig-Hols-teins einziger Musikhochschule, Inge-Susann Römhild.
Als 1992 das aus der Privatsammlung der Eheleute Hofmann entstandene Brahms-Institut der Lübecker Hochschule angegliedert wurde, rief der damalige Rektor, Friedhelm Döhl, zur Feier dieses Ereignisses das Festival ins Leben. Seither erfreut es sich kontinuierlicher Beliebtheit: Rund 3000 Besucher zieht es pro Jahr an.
Auf dem Programm stehen dabei neben der Musik von Johannes Brahms auch Werke von Komponisten, die Brahms beeinflusst haben oder von ihm beeinflusst wurden: Die Palette reicht von Johann Sebastian Bach bis zu Arnold Schönberg und anderen Vertretern der zweiten Wiener Schule. „Wir bemühen uns, dem Festival jedes Jahr einen thematischen Schwerpunkt zu geben“, sagt Römhild, die das Festival auch auch als ein Stück Öffentlichkeitsarbeit für die Hochschule versteht. „Es ist ein Spiegelbild des Profils unserer Hochschule. Doch in erster Linie ist und bleibt es ein gemeinschaftsstiftendes Element im Leben der Hochschule.“
Beim morgigen Eröffnungskonzert werden Gedas Klarinettentrio a-moll, das Klarinettenquintett h-moll von Johannes Brahms sowie Schönbergs Kammersinfonie Nr. 1 gegeben. taz/ lno
morgen, 20 Uhr, Musikhochschule, Großer Saal, Große Petersgrube 17-29, Lübeck
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