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Delle in der Zahlenkurve

Arbeitslosigkeit nimmt nicht ab. Riester bleibt Optimist. Opposition kritisiert Wirtschaftspolitik

NÜRNBERG/BERLIN rtr/ap ■ Die Lage auf dem deutschen Arbeitsmarkt hat sich wegen der schwächeren Konjunktur im April weiter verschlechtert. Bereinigt um Saisoneinflüsse wie das Frühjahr stieg die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland gegenüber März um 6.000 auf rund 3,809 Millionen, teilte die Bundesanstalt für Arbeit (BA) gestern in Nürnberg mit. Die bereinigte Zahl ist damit seit Jahresanfang jeden Monat gestiegen.

Die unbereinigte Arbeitslosenzahl sank der Bundesanstalt zufolge allein aus Saisongründen um 131.000 auf 3,868 Millionen. Der Rückgang fiel hier geringer aus als im Vorjahr. Die unbereinigte Arbeitslosenquote sank auf 9,5 nach 9,8 Prozent im März. In Westdeutschland waren im April der BA zufolge rund 2,473 Millionen Menschen arbeitslos gemeldet, was einem Rückgang um rund 64.000 entspricht. Im Osten waren es 1,395 Millionen (minus 67.000).

BA-Präsident Bernhard Jagoda sprach von einer Delle in der Entwicklung. Das Ziel, die Arbeitslosenzahlen im Jahresschnitt auf 3,6 bis 3,7 Millionen und im Jahr 2002 nochmals um 200.000 zu senken, sei aber weiterhin erreichbar.

Die Bundesregierung zeigt sich jedenfalls optimistisch. „Auch wenn sich der positive Trend auf dem Arbeitsmarkt leicht abgeschwächt hat, zeigt die Arbeitsmarktentwicklung doch weiter nach oben“, erklärte Arbeitsminister Walter Riester (SPD) gestern. Die Opposition warf der Regierung hingegen eine verfehlte Wirtschaftspolitik vor.

CDU-Wirtschaftsexperte Matthias Wissmann erklärte, der Bundesregierung sei es bisher nicht gelungen, die strukturelle Arbeitslosigkeit zu bekämpfen. Vielmehr zeige sich in den neuen Zahlen das Ergebnis einer „verfehlten Wirtschafts- und Finanzpolitik“. Ermutigung zu Investitionen sei dringend geboten, vor allem in Ostdeutschland.

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