piwik no script img

unterm strich

Pünktlich zum 80er-Jahre-Revival ist auch Jeff Koons wieder am Start. Die Deutsche Guggenheim-Dependance in Berlin hat kürzlich seine leckeren neuen Keksgemälde gezeigt, eine gigantische Retrospektive für New York ist ebenfalls geplant. Und jetzt schießen auch die Preise für seine älteren Arbeiten gewaltig in die Höhe: Die Porzellanskulptur „Michael Jackson und Bubbles“ wurde bei einer Auktion von Sotheby’s für umgerechnet 12 Millionen Mark (5,6 Millionen Dollar) versteigert – das ist ein Rekordpreis für den zeitgenössischen US-Künstler. Der Schätzwert der Arbeit von 1988 hatte zuvor lediglich bei 3 bis 4 Millionen Dollar gelegen. Insgesamt gibt es die Skulptur in dreifacher Ausfertigung: Die beiden anderen Exemplare sind im Besitz einer Stiftung in Athen und des San Francisco Museum für Moderne Kunst. Sie verkörperten „die Ausschweifungen und den Exzess der 80er-Jahre“, erläutert das Auktionshaus in seinem Katalog.

In Cannes spitzt sich die Lage zu: Menschen werden nicht nur beim Massenandrang gequetscht oder fallen Treppen hinunter (siehe die heutige Kolumne). Es gibt sogar Vertreibungen. Davon betroffen ist: die Pornoindustrie. Da sich die Macher von Sexfilmen parallel zu den Filmfestspielen in Cannes treffen, um den „Hot d'Or“ zu verleihen, gibt es einen ständigen Kampf um die Medienaufmerksamkeit. Nachdem die vor der Küste verankerte Luxusjacht „Private“ einer gleichnamigen Pornofirma mit freizügigen Partys den einen oder anderen Voyeurismus bei manchen Spaziergängern auf dem Boulevard La Croisette ausgelöst hat, gab es am Dienstag Ärger in einem Luxushotel. Der Inhaber des angeschlossenen Restaurants erteilte den Pornodarstellerinnen während einer Pressekonferenz Hausverbot. „Das ist hier kein Bordell“, ereiferte sich der Gastronom und schickte die Frauen mitsamt der interessierten Presse auf die Straße.

Am Strand haben sich derweil Darsteller von „The Parole Officer“ mit toten Tauben attackiert. Die Aktion sollte der Promotion zum Brit-Film über das wilde Leben der Happy Mondays, einer früheren Raveband aus Manchester, dienen. Die französische Polizei fand’s nicht so komisch und erteilte Platzverbot.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen