unterm strich:
Bleiben wir bei Shakespeare und den Familiengeschichten: Ein Ölgemälde, angeblich das einzige zu Lebzeiten des Dramatikers entstandene Porträt, hat in Kanada für Aufregung unter Experten gesorgt. Nach einer mehr als sechs Jahre dauernden Prüfung des Bildes kamen kanadische Fachleute jetzt zu der Überzeugung, dass das Porträt eines jungen Mannes tatsächlich aus dem frühen 17. Jahrhundert stammt. Auch das Leinenpapier auf der Rückseite des Gemäldes, das den Dargestellten als „Shakespere“ bezeichnet, sei echt. Die kanadischen Experten entzifferten die Inschrift, die besagt, das Bild sei 1603 entstanden und zeige einen am 23. April 1564 geborenen „Shakespere“ im Alter von 39 Jahren. Das Datum stimmt mit dem bislang als Geburtsdatum Shakespeares angenommenen überein, das jedoch nicht verbürgt ist.
Das Bild gehört einem kanadischen Ingenieur, der den Wissenschaftlern erklärte , es sei von einem Maler und Schauspieler geschaffen worden, der zu seinen Vorfahren gehört habe. Das Bild sei immer im Familienbesitz gewesen und von Immigranten Anfang des 20. Jahrhunderts mit nach Kanada gebracht worden.
Ob das 33 mal 40 Zentimeter große, mit Ölfarben auf Holz gemalte Bild tatsächlich den Dramatiker zeigt, „können wir nicht sagen“, sagte Corbeil. „das herauszufinden, ist Sache anderer Experten“. Der Mann auf dem Ölbild weist eine gewisse Ähnlichkeit mit dem angeblichen Shakespeareporträt auf, das bisher als einzige bildliche Darstellung von ihm bekannt war, jedoch nicht als authentisch gilt. Dabei handelt es sich um einen Stich von M. Droeshout, der die 1623 und damit sieben Jahre nach Shakespeares Tod erschienene erste Gesamtausgabe seiner Werke zierte.
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