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Vor zehn Jahren

„Oh Gott, Frau Motschmann“, titelte die taz heute vor zehn Jahren. Denn, wer hätte das gedacht: Die fromme Pastorenfrau versuchte sich damals als Lebensberaterin für den NDR. Und zwar alle 14 Tage mit der Radiosendung: „Suchen Sie Hilfe?“ Da konnte man wirklich religiös werden und sein blaues Wunder erleben, wenn Lieschen Motschmann, ihres Zeichens inzwischen CDU-Staatsrätin, Tipps zur Lebenshilfe gab. „Mein Mann sieht Nacktfilme“, klagte da zum Beispiel eine Frau nach 20 Jahren Ehe. Und was riet die ehemalige Religionslehrerin? „Für die kritischen Abende“ einfach „interessante Alternativen bieten.“ Nach fünf Minuten Gequassel über Ablenkung undsoweiter kam Motschmann endlich zum Höhepunkt: „Vielleicht – ähh – fehlt ihm sogar etwas in Ihrem – ähh – sexuellen Leben?“ Zum Glück für Frau Motschmann musste die Frage nicht weiter diskutiert werden. Die Antwort war ein resolutes: „NEIN“.

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